MWP Forums-Beitrag-Nr.7

MWP-User FRIEDEMANN GOLTZ, der unermüdliche Orgel-Bauer

Goltz-Forum-Bild-500.jpg Hallo Musikfreunde,

Vor einigen Tagen hat mich mein Freund Brazza Radic angesprochen, mich auch am neuen Forum zu beteiligen, zumal mir der Ruf eines "Orgelverrückten" mehr oder weniger nacheilt. Mit dem Orgelvirus habe ich mich schon früh infiziert, der jedoch mein ganzes Leben - was sich nur um Orgeln dreht - bestimmt hat. Für mich jedoch die ideale Kombination ein anfängliches Hobby zum Beruf werden zu lassen. Nur so konnte ich beide Interessen Elektronik und Musik verwirklichen. Doch der Reihe nach.......

Mein erstes Instrument war ein Klavier, an dem ich als 8jähriger drei Jahre Unterricht hatte. Ab 1959 entdeckte ich dann neben Modellbau die Elektronik, damals anfangs noch mit Röhren. Im Jahre 1967 über eine Anzeige von Dr Böhm über Orgelselbstbau gestolpert zur Orgel gekommen, was dann den weiteren Weg der Elektronikbasteleien bestimmte. 1969 dann der Bau einer Dr Böhm DnT, die nach und nach erweitert wurde mit eigenen Ideen. Irgendwann entdeckte ich dann in einem Musikladen die LP "Hammond Sensationen in Phase 4" von Klaus Wunderlich, der Beginn meiner kompletten Plattensammlung von Klaus. Mein Ziel war, es genauso zu machen mit Multitracking. Die ersten TB Geräte waren dann zwei Uher Royal de Luxe die Multiplay erlaubten. Ein kleines 6 Kanal Mischpult wurde dann dazu gebaut - fertig das erste kleine Heimtonstudio, indem ich mich dann selbst aufgenommen habe. Die Bänder existieren alle noch aus der Zeit. Mit dem Klang der DnT war ich jedoch nicht so recht zufrieden, mein Ziel war Sinus, den es bei Böhm noch nicht gab.



Goltz-Bauten.gif 1974 wurde die DnT verkauft und ich fühlte mich sattelfest genug an mein erstes Selbstbauprojekt zu gehen. 2 Manuale, 13 Tasten Pedal und Sinus-Zugriegel plus einige Festregister waren eingeplant in die transportable Orgel. Ein selbstkonstruiertes Schlagzeug mit Begleitautomatik folgte dann. Als 1976 die Helios auf den Markt kam war jedoch das weitere Ziel klar. Das einstige Selbstbauprojekt wurde nach Fertigstellung dann verkauft und ein Helios-Gehäuse, Tastaturen und die Tastung bestellt. Alles andere konnte man anhand der Bauanleitungen selbst fertigen was letztlich enorm an Kosten gespart hat. Der Gesamtzusammenbau war in einer knappen Woche erledigt. Die Orgel lief auf Anhieb. Danach wurde erstmal nur noch Musik gemacht alleine mit Tonbandgerät und in Bands. Orgelunterricht habe ich nie gehabt und mir alles autodidaktisch beigebracht. Zudem hatte ich auch schon Kontakt zu Klaus Wunderlich aufgenommen, der mir einige Tips gab. Ich "versorgte" ihn mit meinen Tüfteleien an der Helios und so entstand eine Freundschaft bis zu seinem Tode (1997). Die letzten mir fehlenden LPs meiner nun kompletten Klaus-Sammlung bekam ich noch aus seinem privaten Bestand. Seit 1969 habe ich an die 145 Orgeln gebaut. Viele Böhm nT Serie, Wersi Orion bis CD Linie sowie die Eigenkonstruktionen und Sonderumbauten. Eine besondere Vorliebe habe ich aber für Orgeln auf Säulen. Neben dem "Berufshobby" Orgeln habe ich seit Beginn immer ein kleines Tonstudio betrieben, das langsam sesshaft wird, dh. ich richte es in meinem Musikzimmer "fest" ein (von ehemals mobil). Per Computer kann ich zwar auch aufnehmen, ziehe jedoch die analoge 8 Spur Bandmaschine vor. Ich finde es einfach ehrlicher per Multi-Tracking hier Spur für Spur selbst einzuspielen und dies auch jederzeit beweisen zu können. Klaus Wunderlich hat es ja auch genauso gemacht und er war immer mein (unerreichbares) Vorbild.



Das beigefügte Demo ist auf einem Tascam 4 Spur Cassettendeck(Syncaset 234 ) 1993 mit meiner kleinen CD Orgel im Prismagehäuse aufgenommen worden, wenige Tage nach Fertigstellung der Orgel. Für technisch interessierte: Stereo Grundeinspielung incl. Schlagzeug plus zwei mono Overdubs. Ich spiele hier also dreimal mit mir selbst:

Music to watch girls by

Für die, welche behaupten es geht nur mit Rhytmus und Begleitung, hier ein Beispiel ohne die "Rumpelmaschine". Ebenfalls mit meiner kleinen CD Orgel 1993 eingespielt per Multitrack, diesmal Stereo Grundeinspielung und ein einziger Overdub. Die verwendeten Klangfarben in beiden Titeln Basic Sounds und eigene programmierte Sounds.

Summertime              

So das war’s fürs Erste
Friedemann Goltz


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